Was es mit Schuldzuweisungen in Unternehmen auf sich hat
Häufig können wir beobachten, dass, wenn große Projekte eines Unternehmens(-Abteils) scheitern, bestimmte Individuen dafür verantwortlich gemacht werden. Je nach Größe des Unternehmens scheint es sogar ein gesellschaftliches Interesse daran zu geben, die (vermeintlich) Verantwortlichen zu entlassen – siehe VW-Abgasskandal. Doch warum erscheint es uns so logisch, dass Versagen eines Kollektivs an einzelnen Personen festzumachen?
Warum Schuldzuweisung funktional (nicht zwangsläufig sinnvoll) ist?
Zunächst müssen wir aus psychologischer Sicht feststellen, dass das Abladen von Fehlern auf andere in unserem Gehirn für Ruhe sorgt. Denn mit der Annahme im Kopf: „Person xy hat es vergeigt“, ist jedes „sich selbst Hinterfragen“ erstmal obsolet. Der zweite Vorteil ist, dass es Organisationen einen schnellen und simplen Weg liefert, den begangenen Fehler zu korrigieren bzw. zu kaschieren. Sind die vermeintlich Verantwortlichen erstmal entlassen, braucht man sich nicht mehr mit den tiefgreifenden Strukturen des Unternehmens auseinandersetzen.
Schuldzuweisung in blauer und roter Welt
Folgen wir der Annahme, dass Wertschöpfung in einer komplexen Welt nur gelingen kann, wenn mehrere Mitarbeiter ihr Wissen und ihre Fähigkeiten kombinieren, dann müssen wir konsequenterweise feststellen, dass es auch keine einzelnen Schuldigen geben kann, wenn ein Kollektiv versagt. In einer komplizierten Welt sieht das durchaus anders aus. Gibt es klare Prozesse, welche sorgfältig ausgeführt werden müssen, ist es möglich Verantwortung zuzuweisen. Nichtsdestotrotz sind wir auch hier der Meinung, dass Kritik bzw. „Schuldzuweisung“ empathisch passieren muss.
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Shownotes
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